Wie unser Gedächtnis funktioniert
Unser Gedächtnis verfügt über zwei Funktionen: die Aufnahme von Informationen und das Speichern dergleichen. Diese zwei Funktionsweisen spielen sich innerhalb der beiden Bereiche des Gedächtnisses ab – also konkret im Kurzzeitgedächtnis sowie im Langzeitgedächtnis. Wer kennt es nicht, dass der Name eines Schauspielers, einer Straße oder einer Stadt plötzlich nicht greifbar ist und man verzweifelt danach grübelt? Diese Information war wohl nur vorübergehend in unserem Kurzzeitgedächtnis gespeichert. Sind Informationen hingegen über einen längeren Zeitraum abrufbar, wurden diese über eine Konsolidierungsphase in unserem Langzeitgedächtnis gespeichert. Diese Phase beschreibt den Prozess, wenn Informationen zum Beispiel im Schlaf überführt werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns Informationen merken und diese ins Langzeitgedächtnis überführen können steigt, wenn wir bei der Aufnahme der Informationen konzentriert sind. Das ist jedoch oftmals einfacher gesagt als getan. Wenn wir uns konzentrieren möchten und währenddessen beispielsweise Hunger verspüren, wird bereits hohe Energie für das Hungergefühl aufgewendet und es bleibt weniger wertvolle Energie für die Konzentration. Wer sich also gut konzentrieren möchte, sollte darauf achten, dass der Körper ausreichend mit Energie versorgt und die Grundbedürfnisse gedeckt sind.
Energieversorgung beeinflusst geistige Leistungsfähigkeit
Im Alltag ist unser Gehirn und vor allem unser Gedächtnis ständig gefordert – und das beginnt bereits direkt morgens nach dem Aufwachen: Was ziehe ich heute an? Wo habe ich den Autoschlüssel hingelegt? Habe ich mich ausreichend auf den heutigen Termin vorbereitet? Wann findet der Termin genau statt? Fragen über Fragen, die wir uns im Alltag in den unterschiedlichsten Situationen aktiv stellen und dabei Erinnerungen abrufen, die in unserem Gedächtnis vorhanden sind. Je besser unser Gedächtnis funktioniert, desto einfacher fällt es uns, diese Informationen abzurufen beziehungsweise Entscheidungen aufgrund vorhandener Erinnerungen zu treffen. Für eine gute geistige Leistungsfähigkeit spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Für eine lange Erhaltung der Gedächtnisleistung sollte vor allem geachtet werden auf:
- Die psychische und physische Gesundheit
- Ausreichend körperliche Bewegung
- Gesunde Ernährung
- Die Deckung des Tagesbedarfs von essentiellen Nährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen
Speziell die Energieversorgung des Gehirns beeinflusst die Leistung unseres Gedächtnisses direkt. Doch welche Nährstoffe braucht unser Gehirn eigentlich?
Unser Gehirn greift ununterbrochen auf unterschiedliche Energiequellen wie Sauerstoff und verschiedene Mikro- und Makronährstoffe zurück. Die Liste der Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren, die für Prozesse im menschlichen Gehirn verantwortlich sind, ist lang. Eine übergeordnete Rolle wird jedoch dem Vitamin B – einer Vitamingruppe aus acht unterschiedlichen B-Vitaminen – zugeschrieben.
Energiequelle des Gehirns: Vitamine für Konzentration und Gedächtnis
Unser Gedächtnis benötigt ausreichend Energie, um seinen immensen Arbeitsspeicher am Laufen zu halten und so ermöglicht, dass wir uns an Sachverhalte erinnern können. Hauptenergielieferant – neben Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten – sind Vitamine, sie sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Prozesse im menschlichen Gehirn, um uns so mit Energie zu versorgen und unsere geistige Leistungsfähigkeit zu erhalten. Die wichtigsten Vitamine für Konzentration und Gedächtnis sind die B-Vitamine – also ein Vitamin B-Komplex bestehend aus acht unterschiedlichen Vitaminen – wie:
- Vitamin B1- sorgt unter anderem für eine normale psychische Funktion
- Vitamin B5 – erhält die normale geistige Leistung
- Vitamin B6 – trägt unter anderem zum Eiweiß- und Glycogenstoffwechsel bei
- Vitamin B9 – verringert unter anderem Müdigkeit und hilft bei der Aminosäuresynthese
- Vitamin B12 – Ist bei der Zellteilung beteiligt und trägt zu einem funktionierenden Energiestoffwechsel bei
Diese sowie die weiteren drei B-Vitamine sind maßgeblich an lebenswichtigen Prozessen wie dem Energiestoffwechsel, der Blutbildung sowie der Bildung von Neurotransmittern beteiligt. Wird der Tagesbedarf an B-Vitaminen nicht ausreichend gedeckt, hat dies direkte Auswirkungen auf unsere Gedächtnisleistung und es zeigen sich Mangelerscheinungen wie eine geschwächte Gedächtnisfunktion, eine zunehmende Konzentrationsschwäche, vermehrte Müdigkeit oder Stimmungsschwankungen. B-Vitamine sind wasserlöslich, was dem Körper das Speichern erschwert.
Durch eine ausgewogene Ernährung und ergänzende Vitaminpräparate, kann der tägliche Bedarf eines Erwachsenen problemlos gedeckt werden. Weitere Vitamine wie Vitamin A, Vitamin C sowie Vitamin D und E sind für unser Gehirn ebenfalls essentiell und eine benötigte Tageszufuhr sollte gesichert sein. Zusätzlich spielen Omega-3-Fettsäuren, die ausreichende Zufuhr von Wasser sowie langkettigen Kohlenhydraten – also kein Zucker, dieser gehört zu den kurzkettigen Kohlenhydraten – eine wichtige Rolle
Brainfood: Das Gedächtnis verbessern mit Vitaminen
Wenn die Konzentration sinkt liegt der schnelle Griff zur Schokolade, einem Müsliriegel oder einem Energydrink nahe – das hilft allerdings nur sehr kurzfristig. Denn Zucker ist nur ein wirklich sehr bedingter Energielieferant für unser Gehirn: Die Umwandlung der Glucose sorgt für einen kurzen Anstieg des Blutzuckerspiegels, diese kann allerdings nicht gespeichert werden und so schnell der Spiegel oben war, ist er auch schon wieder abgesackt. Wer sein Gedächtnis verbessern und eine Konzentrationsschwäche vermeiden möchte – vor allem langfristig gesehen -, sollte auf die tägliche Aufnahme von komplexen Kohlenhydraten, Eiweißen, Fetten sowie Vitaminen und Mineralstoffen achten.
Speziell Vitamine – und darunter die B-Vitamine – sorgen für einen gesunden Energiestoffwechsel im Gehirn, der zur Gedächtnisleistung beiträgt. Denn sie sorgen für die Verstoffwechselung von Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten. Doch wie können die wichtigen Vitamine aufgenommen werden? Lieferanten in Nahrungsmitteln für die unterschiedlichen Vitamine sind vor allem:
- Obst und Gemüse
- Fisch und Fleisch
- Milch- und Milchprodukte
- Nüsse, Hülsenfrüchte und Getreide wie Vollkornprodukte
- Öle
Das Gedächtnis verbessern durch Ernährung spielt also eine entscheidende Rolle. Wichtig ist jedoch, dass die Vitamine und weiteren Nährstoffe täglich in den entsprechenden Mengen zugeführt werden – das ist oftmals gar nicht so einfach. Je nach Zubereitung verändert sich beispielsweise der Vitamingehalt in unterschiedlichen Nahrungsmitteln. Hier kann die Einnahme von speziellen Nahrungsergänzungsmitteln gezielt helfen, den täglichen Bedarf ausreichend zu decken. Das Gedächtnis verbessern durch Nahrungsergänzung ist auf Basis unterschiedlicher Vitaminpräparate wie einem Vitamin B-Komplex oder durch die gezielte Einnahme von Omega-3-Fettsäuren – auch auf veganer Basis – möglich. Neben der Aufnahme von Mikro- und Makronährstoffen, kann zusätzlich Gedächtnistraining durch speziell konzipierte Trainingseinheiten helfen.
Unser Gedächtnis kann also gezielt durch die geregelte Aufnahme unterschiedlicher Vitamine und weiterer Nährstoffe deutlich positiv beeinflusst und verbessert werden. Nun liegt es an dir: Wie sieht dein täglicher Ernährungsplan aus? Bist du ausreichend mit den lebenswichtigen Nährstoffen versorgt? Beobachtest du bei dir selbst bereits Anzeichen von Mangelerscheinungen?
Wenn du erfahren möchtest, was du bei einer Konzentrationsschwäche gezielt unternehmen kannst, bist du auf unserem Blog-Artikel richtig. Für einen Überblick, welche Symptome auf einen generellen Mangel an Vitaminen hindeuten können, hilft der Beitrag zu Vitaminmangel.
Quellen:
- https://www.in-form.de/wissen/brainfood-gesundes-essen-fuer-fittes-gehirn/ (aufgerufen am 26.04.2021)
- https://landeszentrum-bw.de/,Lde_DE/Startseite/wissen/Schneller+denken+dank+Brainfood (aufgerufen am 26.04.2021)
- https://www.test.de/Gehirnnahrung-Kick-fuers-Koepfchen-21266-0/ (aufgerufen am 26.04.2021)
- https://blog.cognifit.com/de/vitamine-fuer-das-gehirn/ (aufgerufen am 26.04.2021)
- https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/faqs/vitaminb12/?L=0 (aufgerufen am 26.04.2021)